(Quelle unbekannt)
Ich führe ein Erstgespräch mit einem neuen Klienten. Der Klient erzählt: „Ich war jetzt für drei Sitzungen bei einem Coach wegen meines Anliegens; das hat aber nicht gepasst darum möchte ich zu Ihnen wechseln.“ Daraufhin ich: „Was genau hat Ihnen denn nicht gepasst?“ Der Klient: „Der hat mich zu oft unterbrochen, und meistens gleich alles gewusst und mich mit Lösungsvorschlägen zugetextet. Darin habe ich mich nicht wieder gefunden und das hat mich frustriert. Ich wünsche mir jemanden, der mir erstmal zuhört!“
Das Zuhören ist eine elementare Fähigkeit im Coaching, da es darum geht, den Klienten zu verstehen und ihm zu helfen, seine eigenen Lösungen und Ziele zu entwickeln. Ein guter Coach ist ein aktiver Zuhörer, der sich auf den Klienten konzentriert, ihm Aufmerksamkeit schenkt und die Worte und Gefühle des Klienten wertschätzt.
Aber Zuhören ist nicht nur eine Frage der Aufmerksamkeit. Es geht auch darum, die nonverbalen Signale des Klienten wahrzunehmen und seine tieferen Bedürfnisse und Motivationen zu verstehen. Ein guter Coach nutzt darüber hinaus verschiedene Techniken, um dem Klienten zu zeigen, dass er zuhört, wie zum Beispiel das Paraphrasieren oder das Stellen von offenen Fragen.
Letztlich ist Zuhören auch eine Frage der Haltung. Ein guter Coach übt sich in Zurückhaltung; zeigt Empathie und Respekt für den Klienten, bevormundet und verurteilt ihn nicht. Er hilft dem Klienten, seine Gedanken und Gefühle auszudrücken, ohne sie zu bewerten.
Insgesamt ist das Zuhören eine wichtige Fähigkeit im Coaching, die dazu beitragen kann, eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Coach und Klienten aufzubauen und den Klienten dabei zu unterstützen, seine Ziele und Lösungen zu entwickeln. In meiner Praxis als Coach habe ich oft erlebt, dass allein das Aussprechen, der Gedanken und Gefühle des Klienten, diesen auf Ideen und Wege zur Lösung seines Anliegens gebracht hat, ohne dass ich dafür etwas Besonderes tun musste – außer zuzuhören.